Vor gut vier Jahren hatte ich den ersten Versuch unternommen, mir das Tabakrauchen abzugewöhnen. Mit einem fein ausgeklügelten 10-Punkte-Plan – der ein oder andere Ex- oder Immer-noch-Raucher wird so etwas kennen – ging ich mutig und zuversichtlich ans Werk:
- Informationen zum Rauchstopp aus dem Netz holen.
- Erfolgreiche Ex-Raucher nach Tipps fragen.
- Suche nach Alternativen, auf denen man rumbeißen kann und die keine Kalorien haben.
- Punkte 1-3 streichen bzw. ignorieren.
- Die richtige Formulierung wählen: Nicht “ich will das Rauchen aufgeben” (wer möchte schon eine liebgewordene Sache aufgeben?) sondern “ich befreie mich von der Last des Rauchens!”
- Alle Aschenbecher aus dem Wohn- und Schlafzimmer verbannen. (Man, habe ich dort auf einmal viel Platz… 😉 )
- Sämtlicher Rauchkram in die hinterste Ecke der Vorratskammer packen. (Jaja, ich weiß, man soll den ganzen Kram wegschmeißen. Aber hier gibt’s an jeder Ecke ne Spätverkaufsstelle wo man – im Notfall – Ersatz kaufen könnte, also…)
- Zur Abschreckung am ersten Morgen: Abends den vollen Aschenbecher in der Küche stehen lassen und nicht lüften!
- Keine “Ersatzdrogen” kaufen, auch keinen Süßkram. Obst kaufen. Und auch essen!
- Jede qualmlose Stunde als Erfolg verbuchen und sich darüber freuen!
Das Ergebnis sah so aus: 60 Stunden qualmfrei, minütlich unausstehlicher geworden, am Nachmittag des dritten Tages die erste Pyro angezündet, entspannt genossen, danach wieder Dauerraucher.
Der zweite Versuch, knapp vier Jahre später. Eine fein ausgeklügelte Vorbereitung entfiel diesmal, weil die Begegnung mit der Dampferei recht überraschend kam. Stattdessen wurde einfach gedampft, ein Haufen Videos zum Thema angeschaut, in Foren gesurft, und einfach ausprobiert.
Das – derzeitige – Ergebnis: Da die Dampferei nicht unbedingt mit dem Zwang, das Rauchen aufzugeben, verbunden war konnte ich die Qualmerei peu-a-peu verringern – von anfangs zwei Kippen täglich auf eine Kippe pro Woche. Seit ungefähr vier Wochen rauche ich nun gar keine Tabakkippe mehr, und nach wie vor bin ich ein begeisterter Dampfer.
Natürlich ist seither erst knapp ein halbes Jahr vergangen, und hin und wieder überkommt mich auch heute noch der Schmacht auf ne Kippe. Aber es wird immer seltener, und momentan ist es für mich unvorstellbar, wieder vom Dampfen auf Pyros umzusteigen. Am Nikotin hänge ich zwar noch – obwohl ich gerade die Dosierung reduziere – aber die Dampferei ist ja auch keine Suchtentwöhnung sondern lediglich ne Alternative zur Pyro – allerdings, zumindest in meinem Fall, offenbar eine sehr wirksame… 🙂