In letzter Zeit scheint sich in den sozialen Netzwerken die Kritik an örtlichen Dampfshops zu häufen. Wir lesen von schlechter Beratung, falschen Informationen, miesem Service, Unfreundlichkeit bis zur Überheblichkeit, dazu vom Verkauf von “Fake-Akkus” und nicht legalen Produkten. Und ja, solche “Helden” gibt es tatsächlich. Leider wird dann nach den schlechten Erfahrungen gerne mal verallgemeinert, nach dem Motto “die Offliner kannste alle vergessen!”
Wenn wir unterwegs in fremden Regionen sind und ein wenig Zeit haben, besuchen wir – wie wahrscheinlich manch anderer Dampfer auch – gerne den oder die Dampfshops vor Ort. Einfach mal schauen, wie der Laden so auf uns wirkt, das Sortiment begutachten, aber gerne auch mal ein Schwätzchen mit den Verkäufern oder dem Betreiber führen, sofern es Zeit und Gelegenheit zulassen. Auch in unserem kurzen Urlaub waren wir in zwei Shops, und gegensätzlicher konnten diese kaum sein:
Unser erster Besuch führte uns in ein kleines Städtchen im Sauerland – den genauen Ort behalten wir für uns, ebenso wie den Namen des Shops. Eher dunkel gehalten, vielleicht ein wenig unsortiert, kaum Sitzgelegenheiten, aber dennoch nicht so, dass man abgeschreckt wurde. Das Angebot an reinen Dampfartikeln war nicht riesig, aber doch zufriedenstellend, und auch die Shisha-Freunde wurden großzügig bedacht. Die Preisgestaltung war zwar eher im oberen Bereich angesiedelt, aber zum einen gibt es diesbezüglich große regionale Unterschiede, zum anderen hielt es sich noch im akzeptablen Rahmen. So weit – so gut.
Das Wohlbefinden sank allerdings beim Kontakt mit dem Verkäufer recht schnell: Er stand nicht nur hinter seinem Tresen etwas erhöht, auch fühlte man sich ein wenig von oben herab behandelt. Ja, nur ein Gefühl, aber das spielt – zumindest für uns – eben auch eine Rolle: Wir sind ja nicht in einem großen Discounter oder im anonymen Baumarkt, sondern in einem kleinen Dampferladen, der nun mal auch von Emotionen lebt. Wenn dir aber der Verkäufer dann noch weismachen will, dass es ein bestimmtes Produkt in einer bestimmten Gebindegröße nicht gibt und auch noch nie gab, du als Händler davon aber bereits mehrere hundert Stück verkauft hast, kommst du dir schon ziemlich veräppelt vor. Unsere Motivation, uns noch länger dort aufzuhalten oder gar einen netten Klönschnack zu halten, war jedenfalls sehr schnell verflogen. Vielleicht hätten wir doch noch misstrauischer werden sollen, als wir zahlreiche SMOK-Produkte in der High-End-Vitrine vorfanden, aber je nun. 😉
Ganz anders erging es uns auf unsere nächsten Station, in Calw im Schwarzwald. Der Backendampfer heißt der dortige Laden, und bereits beim Eintreten fühlten wir uns sofort willkommen.

Wir hatten zu deren Eröffnung 2018 schon einmal losen Kontakt, wenn auch nur per Mail, aber den entspannten, sympathischen – und kompetenten – Umgang konnten wir auch den anderen Kunden gegenüber feststellen. Die individuelle, selbstgebaute Einrichtung, ein umfangreiches Sortiment bei adäquater Preisgestaltung, dazu viele Sitzgelegenheiten – man fühlte sich dort direkt wohl und gut aufgehoben. Und natürlich wurde aus dem “mal kurz reinschauen” ein mehrstündiger Aufenthalt. Einzig das Thema Kaffee müsste man noch mal diskutieren, aber zum Ausgleich gab es ja ein schmackhaftes Kaltgetränk. 😉
Ja, es gibt Dampfshops, die keine Zier für die Branche sind. Aber es gibt eben auch die anderen, die “Guten”. Wie lange diese kleinen Läden noch durchhalten, ist allerdings die große Frage: Das Werbeverbot, Evali, direkt im Anschluss Corona, seit Sommer die Steuer, dazu das Problem mit den unsäglichen Disposables… Und jetzt noch die Inflation, bei der die meisten Menschen noch mehr auf den Geldbeutel achten müssen. Aber natürlich haben es die Betreiber der Shops auch selbst in der Hand: Schlechte Beratung, falsche Informationen, den Blick nur auf den Umsatz gerichtet, Überheblichkeit bis hin zur Arroganz – das merken die Kunden sehr schnell. Und bei der Vielzahl an Alternativen – gerade online – gibt es selten eine zweite und nie eine dritte Chance. Aber eine erste Chance hat jeder Offliner verdient – wissen wir doch selbst, mit wie viel Herzblut die meisten der Leute dort dabei sind, und wie sehr sie sich um gute Lösungen für ihre Kunden bemühen. Und die Community, die sich in solchen Shops gerne nach wie vor bildet, kann auch heute noch viel zur Freude am Dampfen beitragen.
Ach ja: Einen dritten Shop hätten wir auch gerne noch besucht, nämlich den von Eroltec, über den wir schon viel Gutes gehört haben, und auf den der Simurg-Fan unter uns natürlich sehr gespannt war. Leider befanden sich gerade in der Zeit, in der wir – relativ gesehen – in der Nähe waren, Silke und Günther auf einer Messe, aber vielleicht können wir ein persönliches Kennenlernen ja doch noch irgendwann nachholen. Das ist ja eines der schönen Dinge an der Szene: Irgendwann begegnet man sich immer. 😉
Wir werden unsere Dampfshop-Besuche vor Ort natürlich fortführen, wenn sich die Gelegenheit ergibt – und uns immer wieder freuen, wenn wir diese Perlen finden, bei denen sich Dampfer gut aufgehoben und wohlfühlen können. Denn noch gibt es sie, und eine Chance haben sie in jedem Fall verdient!
Ja, ich habe seit einigen Monaten auch meinen Stammladen gewechselt, der wo ich immer war hat extrem überzogene Preise, und war nicht mehr bemüht mir gewisse Verdampfer zu bestellen, dann mal beim anderen Shop angerufen ob er mir den Helheim S bestellen kann und der war sogar nächsten Tag da, den Inhaber des alten Shops habe ich fast ein halbes Jahr darum gebeten mir den zu bestellen, dann erzählte er mir lauter Märchengeschichten, besonders ärgerlich ist es da ich wirklich ein extrem guter Stammkunde war und dann wird man da so veräppelt, im Nachhinein bin ich aber froh den neuen Laden gefunden zu haben.